Die Phytotherapie, also die Behandlung von Krankheiten mit Pflanzen und deren Bestandteilen ist der Ursprung von fast allem was heute in der Schulmedizin als Arzneimittel eingesetzt wird. Auch bei der Erforschung neuer Therapien ist die Pflanzenwelt unabdingbar. In der Krebsforschung und auch bei der Entwicklung neuer Antibiotika oder antiviraler Substanzen spielen die Inhaltsstoffe von Pflanzen eine wesentliche Rolle. Ein großer Vorteil der Therapie mit westlichen Kräutern ist neben den langjährigen Erfahrungen auch der weitreichende Einsatz in der Humanmedizin. Dadurch gibt es von vielen Pflanzen Fertigarzneimittel die es ermöglichen die Kräuter auch in höheren Dosisbereichen einfach anzuwenden.
Im Humanbereich werden pflanzliche Arzneimittel in vielen Bereichen mit großem Erfolg eingesetzt und auch in der Tiermedizin gibt es viele Erkrankungen die mit dieser Therapiemethode behandelt werden können. Das Spektrum reicht von Erkrankungen der Atemwege über Hautbeschwerden bis hin zu Herzerkrankungen, geistigen Beschwerdebildern oder Störungen im Verdauungstrakt.
Die nebenstehend abgebildete Kamille kennt fast jeder bei uns und so lange man sie kennt, so lange wird sie arzneilich genutzt! Sie ist sehr gut entzündungshemmend und krampflindernd wirksam. Außerdem nutzt man in der Therapie ihre schleimhautschützenden, antibakteriellen und wundheilungsfördernden Effekte. Sie enthält ätherisches Öl, Flavonoide, Schleimstoffe und Cumarine. Daraus ergbit sich ihr Einsatz äußerlich bei Schäden der Haut und Schleimhäute, inhalativ bei Entzündungen und Reizungen der Atemwege und innerlich bei dyspeptischen Beschwerden, gastrointestinalen Krampfzuständen und entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen.
Matricaria recutita, aus Köhler´s Medizinalpflanzen, wikimedia commons, gemeinfrei